Leseupdate: Juni 2019

Der Juni war ein recht ereignisreicher Monat mit einer großen Veränderung, sprich meiner Rückreise nach Deutschland nach fast einem Jahr in Schottland. Aus diesem Grund ist mein sehr optimistischer Leseplan durcheinander gekommen, aber schlussendlich gaben mir Hörbücher die Möglichkeit, Bücher zu „lesen“ und dabei kleinere Dinge organisieren zu können.


Carrie
von Stephen King

Einzelband

Hörbuch (ungekürzt, 9h 1min)
Übersetzt von Wolfgang Neuhaus

Zum Buch

Als der Film angekündigt worden war, hatte ich sofort zu dem Buch gegriffen – wie es zumeist bei mir der Fall ist. Doch beendete ich es nicht, was vor allem an dem Einfluss, den die vierten Staffel der Serie „American Horror Story“ auf mich ausübte, lag. An sich habe ich definitv kein Problem mit dem Horror-Genre und den damit verbundenen Elementen, aber die Geschichte des Clowns war zu jenem Zeitpunkt zu unangenehm und ließ mich mit keinem guten Gefühl zurück. Carrie erinnerte mich in unschöner Weise sehr daran und empfand ich darauf folgend keine Lust, mit dem Lesen fortzufahren.

Bis ich nun nach Jahren über das Hörbuch stolperte. Es ist eine interessante Geschichte und auch der Schreibstil ist solide. Die Verbindung aus der Hauptgeschichte und Erzählungen nach den Ereignissen dieser gibt der Handlung einen weiteren Funken Spannung, da man wissen möchte, was genau passieren wird und wie, doch gleichzeitig wird schon von Anfang an die Spannung genommen, indem die höchsten Punkte der Erzählung verraten werden, bevor sie geschehen. Ebenso sind die teils verstörenden und drastischen Darstellungen der sozialen Umwelt Carries und ihre Reaktionen auf diese gut gelungen, aber etwas hat der Geschichte gefehlt. Es ist als ob der Inhalt zu gesteckt für ein ganzes Buch war. Dennoch wird er wohl lange Zeit in meiner Erinnerung bleiben.

Dies ist das erste veröffentlichte Buch von Stephen King und man muss in Betracht ziehen, wie anders und neu manches daran zu damaliger Zeit gewesen sein muss. Nach über 40 Jahren wirkt es dennoch nicht alt, da beispielsweise das große Thema des Mobbings weiterhin aktuell ist.

Der Schwalbenturm
von Andrzej Sapkowski

Vierter Band (The Witcher)

Klappenbroschur (544 Seiten)
Übersetzt von Erik Simon

Zum Buch

Die Reihe um den Hexer Geralt hatte mich vor etwas mehr als einem Jahr in ihren Bann gezogen. Auch wenn die Geschichte nicht immer perfekt ist, dabei aber faszinierend und komplex gestaltet, könnte ich die Bücher wahrscheinlich immer und immer wieder lesen, hätte ich die Zeit dazu und würden nicht viele andere Werke auf mich warten. Manche Bücher begeistern mich schlichtweg emotional und aufgrund der Schicksale der Charaktere, was in diesem Fall an dem unvollkommenen Wesen der Figuren liegt. Ich kann es kaum glauben, dass ich nun vor dem Finale stehe.

In ein paar Jahren möchte ich die Reihe defintiv erneut lesen, da sie aus solchen Büchern besteht, die viele Details versteckt haben, welche erst nach erneutem Betrachten auffallen mögen.

Sturz in die Zeit
von Julie Cross

Erster Band (Tempest)

Hardcover (512 Seiten)
Übersetzt von Birgit Schmitz

Zum Buch

Manche werden es kennen: Bücher, die seit Ewigkeiten auf dem Regalbrett verstauben und von denen man weiß, dass man sie nicht mögen wird, weshalb sie für Monate, Jahre ungelesen bleiben.

Als ich meine Bücher neu sortierte, landeten ein paar Werke auf dem Stapel der aussortierten (oder vom schönen Platz im Bücherregal verbannten). Hätte ich sie zu ihrem Erscheinungsdatum gelesen, hätten sie mir vielleicht auch gefallen (Schande über meine alten Lesegewohnheiten), aber nun bevorzuge ich es, meine Zeit mit Literatur zu verbringen, die ich höchstwahrscheinlich mögen werde oder über die ich mich zu recht aufregen kann.

Schon von Beginn an wusste ich, wie dieser Auftakt sein würde. Ich hatte keine hohen Erwartungen und diese Art von Geschichten ist eigentlich ein Genre für sich, es ist gewollt so geschrieben – hoffe ich zumindest. Die Grundidee hat Potential, beispielsweise durch das Element der halben und vollständigen Zeitreise, aber weißt schon zeitig immense Logiklücken auf. Die Charaktere sind unglaublich klischeehaft, langweilig und derart gestaltet, dass ich mich nur fragte, ob das Buch ernst gemeint sei. Und die kitschige, unspannende Handlung ist eben wie in vielen Jugendbüchern jener Zeit – inklusive Liebesszenen zu Hauf, ein schlau beschriebener, aber unklug handelnder Protagonist, der seine Freundin dezent schlecht behandelt, was sie jedoch nicht allzusehr stört und allgemein Figuren, die sehr lange brauchen, um etwas zu erfassen.

Es ist nun einmal nicht mehr mein Genre und empfinde ich eher Gleichgültigkeit, da man sich über zu viele Kleinigkeiten echauffieren könnte. Jetzt kann ich wenigstens mit Recht sagen, dass es mir nicht gefällt und ich es aussortieren kann.

Die Lilienvilla
von Karen McQuestion

Einzelband

Hardcover (192 Seiten)
Übersetzt von Sabine Bhose

Zum Buch (Goodreads)

Dieses Buch nahm ich aus dem gleichen Grund wie das vorherige zur Hand, aber ganz unbedeteiligt konnte ich der von Anfang an vorhersehbaren Geschichte doch nicht folgen, da die Charaktere wahrhaftig einen hohen Grad an Dummheit meiner Meinung nach aufwiesen. Nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Erwachsenen, von der Antagonistin eventuell abgesehen. Ja, es ist für eine andere Zielgruppe gedacht, aber das heißt nicht, dass es solchermaßen schlecht geschrieben sein muss. Ich kann einfach nur sagen, dass ich nicht weiß, was das Buch von einem will. Zum Glück war es kurz.

Der dunkle Turm – Drei
von Stephen King

Zweiter Band (The Dark Tower)

Hörbuch (ungekürzt, 14h 30min)
Übersetzt von Joachim Körber

Zum Buch

Im März hatte ich den ersten Band gelesen, welcher einen guten Eindruck bei mir hinterließ, wenngleich ich ebenfalls nicht gänzlich begeistert war, was möglicherweise an der Art derartiger Geschichten liegt.

Für meine Verhälnisse tatsächlich zeitnah habe ich mir den zweiten Band in Form des deutschen Hörbuches zu Gemüte geführt, welcher meine Neugier bezüglich des Fortgangs der Handlung nicht hat verschwinden lassen. Während der Protagonist Roland in Kontakt mit seinen drei, ihm prophezeiten Personen tritt und dadurch eine andere Welt in Ansätzen kennenlernt, was wiederum zu herrlichen von ihm gewählten Beschreibungen führt, werden verschiedene psychische Probleme auf interessantem Wege angesprochen. Doch dabei kam ich nicht umhin, die Ähnlichkeit einer Persönlichkeit zu dem Verhalten und der Sprache mancher in Carrie zu sehen – ein Verhalten und eine Ausdrucksweise, die ich in der Menge als störend empfinde.

Es gibt noch eine kleine, weitere Sache, die ich ansprechen möchte, da ich sie etwas herrlich fand, nämlich als einer der Charaktere eine Referenz zu The Shining aussprach.

Ich bin gespannt, wie sich die Situation weiterentwickeln wird.

Mortal Engines – Jagd durchs Eis
von Philip Reeve

Zweiter Band (Mortal Engines)

Hörbuch (ungekürzt, 9h 30min)
Übersetzt von Gesine Schröder und Nadine Püschel

Zum Buch

Nun bereue ich es definitv „Mortal Engines“ nicht aufgegeben zu haben, da die Welt tatsächlich sehr anregend ist, aber das heißt nicht, dass ich die Reihe plötzlich lieben kann. Nein, die Geschichte konnte mich absolut nicht mitreißen – in Fakt habe ich sie schon fast wieder vergessen-, ebenso wenig wie die stereotypischen Charaktere, welche oftmals äußerst schlechte Entscheidungen treffen und Motivation durch Liebe finden (eine Liebesgeschichte ist nicht immer nötig). Bisher ist es jedoch der beste Teil der Reihe, vor allem durch den wesentlich vielseitigeren Aufbau des Universiums.

Erben des Blutes – Dunkler Fluch
von Kendra Leigh Castle

Erster Band (Erben des Blutes)

Klappenbroschur (368 Seiten)
Übersetzt von Katrin Mrugalla und Richard Betzenbichler

Zum Buch

Dies ist ebenfalls eines der aussortierten Bücher, wobei ich hierbei tatsächlich Lust hatte, meine Zeit damit zu verbringen, denn in manchen Fällen sind diese teils erotischen, romantischen Vampirromane mein Gulity Pleasure (siehe die lange Liste der gelesenen Anita-Blake-Romane oder die beendete Sookie-Stackhouse-Reihe). Aber eben nicht alle Vertreter dieses Genres können mich ansprechen, ein gutes Beispiel ist dafür die Black-Dagger-Reihe, mit derem ersten Band ich mich absolut nicht anfreunden konnte.

Aber dieser Einstieg war doch lesenswert. Selbstverständlich findet man typische Charaktere oder Handlungsverläufe vor, aber harmonieren diese eben gut miteinander und ist der Aufbau der Vampirwelt mit den verschiedenen Dynastien, die unterschiedliche Ursprünge haben, etwas anderes, das ich in dieser Art noch nicht gelesen habe.

Spoiler: Nur der erste Band war seine Stunden wert.

Mortal Engines – Der Grüne Sturm
von Philip Reeve

Dritter Band (Mortal Engines)

Hörbuch (ungekürzt, 9h)
Übersetzt von G. Schröder und N. Püschel

Zum Buch

Die Fortsetzung begann gut und dann kamen die heißgeliebten Teenager ins Spiel. Teenager und Kinder in Büchern, Videospielen etc. sind wahrlich immer ein Traum. Ich kann mich einfach nicht erinnern, dass ich jemals so empfunden habe wie die große, neue Hauptfigur. De facto kenne niemanden in meinem Umfeld, der dieser typische Jugendliche ist, welcher rebelliert und nicht nachdenken kann. Manchmal frage ich mich, ob sich die Autoren noch an ihre Jugend erinnern, wenn sie derartige Figuren schreiben oder ob ich in einer anderen Welt lebe.

Schon nach den ersten Minuten wurden meine Hoffnungen folglich zerstört. Später treten dann jene Charaktere auf, die ich noch nie leiden konnte, und andere wichtige Handlungsträger sind eindimensional geworden. Von was man wieder hört ist Hesters Hässlichkeit und Reeve ist ein Autor, für welchen der Tod keine endgültige Entscheidung ist. Die Geschichte war okay, aber nicht bemerkenswert einprägend. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was ich großartig zu dem Buch sagen soll, außer dass ich nach dem konsequenten Schluss den vierten Band angefangen habe.

Hunter x Hunter
von Yoshihiro Togashi

Erster bis dritter Band

Taschenbuch (184 – 192 Seiten)

Zum Buch (Erster Band)
Zum Buch (Zweiter Band)
Zum Buch (Dritter Band)

Lasst die Manga-Zeit wieder beginnen!

Ich habe Phasen, in denen ich sehr gerne Mangas lese und Animes schaue, wobei vor allem meine örtliche Jugendbibliothek eine große Hilfe für Ersteres ist. Durch den Anime bin ich in diese Reihe eingestiegen und habe sie vom ersten Moment an geliebt. Ich habe hieran nichts auszusetzen, zumal Mangas anders als Romane zu betrachten sind. Die Geschichte, vor allem die Charaktere und der Humor unterhalten, faszinieren und interessieren mich. Gäbe es nur diese Mangas in der Bibliothek.


Auch wenn ich lieber mehr gelesen hätte, bin ich zufrieden mit dem Monat, vor allem aufgrund der Bücher, die zu lange ungelesen geblieben und jetzt beendet sind. Hunter x Hunter hat mich in die Phase des Mangalesens gebracht, was gut und schlecht zugleich ist, wenn man bedenkt, dass ich somit zu weniger Romanen greife, aber dafür mehr zwischendurch und nebenbei lesen kann.

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