Leseupdate: Mai 2019

Wie ich schon in meinem letzten Leseupdate anmerkte, setzte sich der Rausch des Lesens im Mai leider nicht fort – dies aus verschiedenen Gründen, die hier nicht weiter erläutert werden.

Dennoch habe ich Bekanntschaft mit vielen Hörbüchern durch Bookbeat (keine bezahlte oder angefragte Werbung, aber meine Empfehlung sei hiermit ausgesprochen) gemacht.


The Woman Who Rides Like a Man
von Tamora Pierce

Dritter Band

Taschenbuch (268 Seiten)

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Der Monat begann mit der Fortsetzung der Reihe um Alanna von Tamora Pierce, doch obchon ich das Buch durchaus genießen konnte, ist es schwächer als die beiden Bände zuvor.

Vor allem liegt dies wohl an der plötzlichen Perfektion der Protagonistin, die zuzüglich so sehr zwischen zwei Männern und der Frage, wen sie wohl wählen soll, zu kämpfen hat, wobei sich der eine in den endlos Guten und der andere – sagen wir wie es ist – das verzogene A****loch verwandelt. Doch hierbei wird wiederum gezeigt, dass sich Alanna nicht als Frau unterdrücken lässt. Der Fakt, dass die Handlug beinahe nur an einem Ort spielt und an diesem das unschön gewählte Rollenverhältnis zwischen der weißen Retterin, die sofort sämtliche Regeln von einer ihr fast unbekannten Kultur umschreiben möchte, und einem orienlischen Stereotyp des Stammeslebens in der Wüste herrscht, ist ebenfalls nicht förderlich.

Meine Umschreibung mag sich wesentlich dramatischer anhören als es tatsächlich der Fall ist. Ich bin weiterhin auf den letzten Band gespannt, den ich aus mir unbekannten Gründen noch nicht zur Hand genommen habe, vor allem aufgrund der Entwicklung der Handlung nach den Erlebnissen im Stamm der Bazhir.

Verblendung
von Stieg Larsson

Erster Band

Klappenbroschur (704 Seiten)
Übersetzt von Wibke Kuhn

Zum Buch

Dieses Buch war das Highlight des Monats. Ich war wusste nicht, was mich erwarten würde, obschon ich oft von der Reihe gehört habe und mir die schwedische Verfilmung von Niels Arden Opley empfohlen wurde. Natürlich wollte ich zuerst das Buch bzw. die Bücher lesen.

Als ich mich dann ernsthaft an das Lesen des Buches setzte, konnte ich nicht mehr aufhören und ging mir die Handlung noch lange Zeit durch den Kopf.

Vielleicht ist es nicht die überraschenste Geschichte, aber dafür ist sie meiner Meinung nach sehr interessant mit vielen kleinen Details und verschiedenen Themengebieten verpackt, sodass ich diesen Auftakt, welcher sich nicht nur mit der gradlinigen Lösung eines seit Jahrzehnten ungelösten Falls beschäftigt, sondern beispielsweise auch mit Intrigen und zwischenmenschlichen Beziehungen, wodurch eine komplexere Erzählung entsteht, definitv empfehlen kann.

Die Leben des Tao
von Wesley Chu

Erster Band

Hörbuch (ungekürzt, 12h 34min)
Übersetzt von Simone Heller

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Nachdem ich Zeitkurier von Wesley Chu gelesen hatte und nicht sonderlich von diesem Buch begeistert war, wollte ich es doch noch einmal mit dem Autor versuchen, zumal die Reihe um Tao oft gelobt wird. Ich bin froh über meine Entscheidung, mich nicht ganz von dem Autor abgewendet zu haben.

Die Leistung des Sprechers Johannes Steck muss hierbei sehr hervorgehoben und gelobt werden. Bisher habe ich noch keinen derartigen Vorleser kennen gelernt – dies im positiven Sinn. Nachdem ich schon mehrere Hörbücher gehört habe, hatte ich nicht erwartet, dass Bücher in auditiver Form derart vielseitig sein können. Steck schafft es die Charaktere klar durch Veränderung der Stimme voneinander zu differenzieren, so intensiv, dass man denken könnte, jemand anderes würde sprechen. Vielleicht mag dies nicht für jeden etwas sein, zumal Figuren dadurch eventuell eine andere Persönlichkeit und Ausstrahlung bekommen könnten, aber teils gab mir es einen Grund weiterzuhören.

Die Grundidee des Buches ist sehr faszinierend (Aliens, die Menschen als Wirt besetzten und seit Jahrtausenden die Geschichte lenken) und gibt es ebenfalls interessante Personen, aber schlussendlich – eigentlich von Anfang an – war ich vom Protagonisten als auch der Handlung entnervt. Mit fortschreitender Hördauer wollte ich den zweiten Band immer weniger hören, aufgrund dessen, dass mich der Fortgang der Geschichte nicht weiter kümmerte, auch jetzt noch nicht.

Mortal Engines – Krieg der Städte
von Philip Reeve

Erster Band

Hörbuch (ungekürzt, 8h 31min)
Übersetzt von Gesine Schröder und Nadine Püschel

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Wieder einmal hat mich eine Verfilmung auf ein Buch aufmerksam gemacht. Ich bin froh, dass ein kurzes Hörbuch war, wenngleich der Sprecher sehr gut ist.

Geht man von der grundlegenden Idee der Geschichte aus, kann man sagen, dass daraus ein gutes Buch entstehen könnte. Denkt man weiter, fallen sogleich viele Ungereimtheiten auf, auch wenn das Buch an jüngere Leser gerichtet ist, was diesbezüglich eigentlich keinen Einfluss haben sollte.

Es geht um eine postapokalyptische Welt, in der Menschen auf fahrenden Städten aus irgendeinen mir nicht ganz begreiflichen Grund leben. Weshalb diese entstanden macht Sinn (Ressourcenknappheiten, eventuell starke Veränderungen des Terrains und Untergrundbewegungen als auch der entscheidene 60-Minuten-Krieg, über den man so gut wie nichts weiß), aber weshalb sie immer noch dieses zum Tode verurteilte Konzept des sogenannten Städtedarwinismus verfolgen nicht. Durchaus gibt es verschiedene Fraktionen und Städte, es ist erst der erste Band und vieles kann noch erklärt werden, manches liegt wohl an ungünstig gewählten Machtpersonen und an den Lebensvorstellungen, tief eingebrannten Ideologien. Ich sollte mich nicht zu sehr auf dieses Detail fokussieren, aber ist es die Hauptessenz des Buches und es stellen sich mir nach dem ersten Band zu viele Fragen, zumal diese Steampunk-Städte die Handlung sehr beeinflussen. Erst nach diesem Reddit-Beitrag verstehe ich es besser, den ich las, um nicht unbegründet negative Kritik zu äußern, weil ich etwas nicht verstanden oder gar verpasst habe, was ich befürchtete, während ich die ersten Sätze meiner Meinung zu diesem Buch niederschrieb.

Die Charaktere sind größtenteils interessant, wenngleich teilweise etwas sehr typisch und in Verbindung mit der sehr vorhersehbaren und gleichzeitig unwahrscheinlichen Handlung, erzählt in einem etwas unbeholfenen Schreibstil, konnten auch sie nicht von dem Buch überzeugen. Ich wünschte schlichtweg, ich hätte die Erklärungen aus diesem einen Beitrag schon vorher gehabt, zumal der erste Eindruck einer Reihe essentiell ist. Mein großes Problem ist, dass ich gerne etwas näher erklärt habe als es nur hinzunehmen, was man anscheinend bei diesen Bücher muss.

Nach mehreren betrachteten Kommentaren zu dieser Reihe, wenn sie als Ganzes betrachtet wird, komme ich zu dem Schluss, mindestens auch den zweiten Band zu lesen. Das Konzept ist gut und auch der Aufbau der Welt, in Teilen sieht man ebenfalls großes Potential in den Charakteren und ihren Auseinandersetzungen mit Problemen und Gefühlen, doch ist es schade, wie all dies im Auftakt umgesetzt wird, der so entscheidend für das Fortsetzen einer Reihe ist. Hätte ich diese Reihe nur mit 10 Jahren oder jünger gelesen.

Lion – Der lange Weg nach Hause
von Saroo Brierley

Einzelband (Autobiographie)

Hörbuch (ungekürzt, 6h 48min)
Übersetzt von Michael Windgassen

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Normalerweise ist dies kein Genre, das ich unbedingt wähle, aber erstaunlicherweise hatte mich ein Vortrag aus der Schule einst auf diese Buch gebracht.

Es war ein angenehmer Abschluss des Mais und bereue ich es nicht, mir die Geschichte von Saroo Brierley angehört zu haben. Es ist erstaunlich, wie anders das Leben verlaufen kann und was Zufälle als auch Glück verändern können.

Man sollte keine absolut spannende Erzählung erwarten, aber ist es eine Autobiographie eines derart anderen Lebens, das man sich in dieser Welt, fast zu dieser Zeit kaum vorstellen mag.


Zusammenfassend war es nicht gerade ein Monat mit vielen, vielen Büchern, aber zumindest habe ich ein paar gelesen/gehört, die schon lange auf meiner Liste waren und von denen ich dachte, sie schlussendlich doch nie zu lesen.

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