Lange hat es gedauert, bis ich nun zu diesem Beitrag gekommen bin, obschon ich einen Rückblick stets als interessant empfinde, da es mir nicht nur die Bücher vor Augen führt, die ich tatsächlich gelesen habe (manchmal überrascht und erfreut es mich, dass ich schlussendlich doch mehr las als ich anfangs angenommen hatte), sondern kann ich auf diese Art und Weise eine kurze Meinung festhalten, um später nicht nur mit einer simplen Punktzahl dazustehen.

Roter Mars
von Kim Stanley Robinson
Erster Band
Taschenbuch (816 Seiten)
Übersetzt von Winfried Petri
Der Monat begann mit der Beendung dieses Buches, welches ich zu lange hatte liegen lassen.
Es ist ein durchaus faszinierendes Sci-Fi-Buch, das jedoch auch seine langen Strecken hat. Mir war anfangs nicht bewusst, dass es sich um eine Sammlung mehrerer Geschichten verschiedenster Charaktere handelt, die sich in ein größeres Universum einfügen und zu einer Geschichte vereinen. An sich ist dies ein guter, legitimer Weg des Erzählens, doch bin ich kein Freund von diesem. Dies lieg dem zugrunde, dass es einerseits Stücke sein können, welche zu kurz sind, um sich recht in die Geschichte einfühlen zu können und genau dann enden, wenn sie endlich interessant werden, andererseits plagt man sich nicht selten viele Seiten mit einem Charakter, an welchem einen gänzlich nichts liegt. Bei „Roter Mars“ wurde meiner Meinung nach nicht die perfekte Kombination getroffen, aber dafür verbinden sich die Erzählungen der Menschen sehr schön, sodass man das Schicksal der einen aus der Sicht anderer weiter verfolgen kann und in diesem Sinne mehrere Perspektiven zu wichtigen Themen aufgezeigt bekommt.
Der Fachjargon kann an so manchen Stellen wie ein Auszug aus einem fremdsprachigen Buch wirken, was der Lektüre einen sehr wissenschaftlichen Charakter verleiht. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig die aufgeführten Erläuterungen zu verstehen, um der Handlung folgen zu können.
Schlussendlich fesselte mich dieser Auftakt doch mehr als gedacht und ist es wie bei manch anderen Büchern der Fall, das ich die Reihe sehr gern fortsetzen möchte nachdem ich einige Wochen Bedenkzeit hatte, obschon ich dem Buch eigentlich mit gespaltener Meinung gegenüber stehe.

Mitosis
von Brandon Sanderson
Nebengeschichte (zwischen erstem und zweitem Band)
Hardcover (96 Seiten)
Diese sehr kurze Novelle hat mich wieder an den ersten Band der Reihe erinnert, die ich immer wieder aufs Neue verdränge, trotz dass ich viel Freude an meinem ersten Buch von Brandon Sanderson hatte und mir der Weltenaufbau in Verbindung mit der Geschichte und dem Schreibstil gefiel. Da es schon Jahre her ist, seitdem ich den Auftakt gelesen habe, sind nicht viele Teile der Geschichte hängen geblieben, doch hat die Novelle eine gute Zusammenfassung zu bieten, die sich in eine spannende Erzählung einfügt.
Mehrere Stimmen beschweren sich über den recht hohen Preis in Gegenüberstellung mit dem Inhalt, was ich nachvollziehen kann, zumal eine Leseprobe einen größeren Teil einnimmt und man innerhalb von einer Stunde mit dem Lesen fertig sein kann, was Zeichnungen nicht ausgleichen können.

Ebenfalls ein kürzeres Vergnügen ist dieser Klassiker gewesen. An und für sich werden Bücher diesen Humors schnell anstrengend für mich, wodurch sich die Lust weiterzulesen verflüchtigen kann. Dennoch kann es im Sinne der Abwechslung durchaus angenehm sein, ein solches Buch zu lesen, so verrückt die Ideen und hierbei gewollten Unwahrscheinlichkeiten auch sind. Außerdem hat es mich teils an eine beste Freundin in Buchform erinnert und demzufolge kann es mir nicht missfallen.

Zu einem Zeitpunkt in der Zukunft wird zu diesem düsteren literarischen Werk eine Rezension auf meinem Blog erscheinen.
Um es kurz zu sagen, ist der Autor Mark Lawrence auf für mich unerklärliche Weise an mir vorbeigegangen. Dabei scheinen seine Bücher genau jene dunkle Atmosphäre zu verkörpern, in welche ich liebend gerne eintauche. Trotz ein paar weniger negativer Aspekte, hat mich dieser Auftakt sehr positiv überrascht und werde ich hoffentlich noch dieses Jahr die volle Reihe lesen (und nicht wieder dutzende andere erste Bände beendet haben).

Ebenfalls hierzu wird eine Rezension erscheinen, die wohl untypisch schwärmerisch ist, da mich dieses Buch über viele Jahre hinweg begleitet und geprägt hat. Nachdem ich es erneut gelesen habe, steht es noch weiterhin auf der Liste meiner Favouriten, was viel zu sagen hat.

Das Geheimnis von Askir
von Richard Schwartz
Erster Band (Das Erste Horn)
Zweiter Band (Die Zweite Legion)
Dritter Band (Das Auge der Wüste)
Klappenbroschur; Sammelband (1184 Seiten)



Auch wenn sich die ersten drei Bände der Reihe „Das Geheimnis von Askir“ schnell und gut lesen ließen (ich habe sie als Sammelband erworben), so bin ich nicht begeistert, insbesondere aufgrund des im Endeffekt spärlichen Inhalts und der sehr vorhersehbaren Abschnitte. Mir ist der Verlauf der Handlnung noch durchaus bewusst, aber bald wird dieser wohl in Vergessenheit geraten, da mich die Charaktere ebenso wie ihre Reise nicht bewegt haben. Trotzdem sind es keine schlechten Bücher, haben sie doch ein interessantes Magiesystem und tiefgründige Details der Welt als auch der Vergangenheit der handelnden Figuren.
Erstaunlicherweise würde ich ohne Weiteres die Reihe fortsetzen (*räusper* außerdem steht der Sammelband einer anderen, in der Zukunft mancher Figuren handelnde Reihe in meinem Bücherregal).


Den Monat erfolgreich schlossen diese ersten beiden Bände ab. Damit entwickelte sich die letzte Woche des Aprils zu einer sehr erfolgreichen, in welcher ich nach Monaten wieder viel gelesen hatte.
Wie sehr wünschte ich, diese Reihe als junges Mädchen gelesen zu haben, nicht nur, da sie sehr gut ist – von der Gradlinigkeit, Schnelle und etwas fehlenden Tiefe im ersten Band und dem offensichtlich Bösen und der Liebesproblematik im zweiten abgesehen – und gute Werte übermittelt, sondern weil sie mich vielleicht in eine andere und aus meiner Sicht bessere Richtung bezüglich des Lesen und dessen Themen gelenkt hätte.
Simpel gesagt spricht die Autorin viel Wichtiges an und bringt sie Argumente vor, die vielen Büchern fehlen. Es verwundert mich sehr, weshalb die Bücher nicht bekannter sind, trotz ihrer kleinen Mängel. Warum sind sie nicht eher in meinem Leben aufgetaucht, vor allem, da ich nun dem Aufbau nach nicht mehr zu der Zielgruppe gehöre?
Resümierend war der April ein sehr, sehr guter Lesemonat mit insgesamt 10 gelesen Büchern. Der beste seit Langem. Aber ich kann nicht behaupten, dass das intensive Gefühl der Euphorie tatsächlich mit in den Mai übergangen ist.